Medienbruchfreie bilaterale Kommunikation zwischen Antragsteller:in und Behörde
Ersteller
Florian Niermann, Tim Bahnes, Christian Neumann,
Erstellungsdatum
04.10.2023
Welcher IST-Zustand stellt aktuell welche/s Problem/e dar (siehe Steckbriefvorlage)?
Ziel der Fortentwicklung des OZG ist, stärker als zuvor, die medienbruchfreie fallabschließende elektronische Bearbeitung von Antragsprozessen. Diese umfasst, neben der Antragstellung und der Bescheidzustellung (i.S.v. § 9 OZG) auch zahlreiche Prozessschritte, die eine direkte bilaterale Kommunikation erfordern. Dies sind z.B. Nachfordern von Dokumenten, Nachfordern fehlender Daten zum Antrag (Rückfragen), Widerspruch auf den Ablehnungsbescheid, etc. Heute existieren unterschiedliche Standards für Teile dieser Kommunikationsstrecke, jedoch fehlen wichtige Komponenten. Für die Initiierung einer bidirektionalen Kommunikation muss die PostkorbID an das Fachverfahren übermittelt werden. Hierfür existieren unterschiedliche Ansätze, bei denen die PostkorbID entweder in den Metadaten des Transportprotokolls (bspw. FIT-Connect) oder in der Fachnachricht übermittelt wird. Bei den Fachnachrichten ist die PostkorbID in einigen XÖV Standards vorgesehen (bspw. XSozial, XeWaffe), ein einheitlicher Standard existiert aber weder für Transportprotokolle noch Fachnachrichten. Es existieren Standards für den Versand einer Nachricht vom Fachverfahren an den Postkorb des Antragstellers. Was fehlt ist ein Standard, wie der Antragsteller auf solch eine Nachricht im Fachverfahren antworten kann. Auf den ersten Blick bieten sich zwei Varianten an:
Variante 1: Rückantwort erfolgt über den Onlinedienst
- pro: Als Schnittstelle kann der XÖV Standard des Antrags verwendet werden, keine neue Eingangsschnittstelle beim Fachverfahren (Nr. 2,5)
- Standardisierungsbedarf: Für einheitliche Implementierung der Antwort der Behörde soll PostkorbID und Postfach an standardisierter Stelle zu finden sein (Nr. 2,5; Nr. 3a)
- offen: Wie erfolgt die Übergabe einer Referenz (Nr. 3b) auf den Antrag, so dass der Bürger die Rückantwort ohne erneute Datenerfassung an die richtige Behörde adressieren und das Fachverfahren die Rückantwort dem ursprünglichen Antrag zuordnen kann? (Müssen dazu im Gegensatz zu heute Antragsdaten auf der Plattform langfristig gespeichert werden oder kann alle benötigte Info in der Postkorbnachricht enthalten sein?)
- offen: Der Online Dienst muss die Nachricht aus dem Postkorb des Antragstellenden auslesen können (Nr. 4b, heute nicht möglich)
Variante 2: Rückantwort erfolgt direkt über den Postkorb
- contra: Neue Eingangsschnittstelle beim Fachverfahren inkl. Herausforderung der Referenzübergabe (Nr. 5a, 5b)
- contra: Antragsteller kann beim Prozess nicht optimal (z.B. durch fachlichen Online-Dienst) unterstützt werden, sondern muss, z.B. den Widerspruch, manuell formulieren (Antwort des Antragsstellers).
Wer ist von dem Problem betroffen (siehe Steckbriefvorlage)?
Antragstellende, antragsbearbeitende Behörden und Fachverfahrenshersteller
Warum tritt das Problem auf (siehe Steckbriefvorlage)?
Weil es (noch) keine OZG-Referenzarchitektur für die medienbruchfreie fallabschließende elektronische Bearbeitung von Antragsprozessen gibt.
Welches Ergebnis soll im Vorhaben erarbeitet werden? (siehe Steckbriefvorlage)?
Erarbeitung eines Standards zu medienbruchfreien fallabschließenden elektronischen Bearbeitung von Antragsprozessen, eingebettet in eine OZG-Gesamtreferenzarchitektur. Schnelle Richtungsvorgaben für die aktuell in Entwicklung befindlichen Workarounds. Durchführung eines PoC.
Welche Bestandteile muss das Ergebnis umfassen (siehe Steckbriefvorlage)?
- Architekturmodell
- Ableitung von Anforderungen an bestehende oder neue Standardkomponenten
- Umsetzung eines PoC
Relevante Links und Bemerkungen
Link zm Steckbrief: : https://3-mid-st.mvdc.dphoenixsuite.de/nextcloud/f/364434
Eckdaten Umsetzungsplanung (siehe Vorlage Umsetzungsplanung)
- Federführung:
- Bearbeitung/ Umsetzung durch:
- Aufwand/ Umsetzungsdauer:
- Start der Umsetzung: